Bericht des Qualitätsbeauftragten

Im Zentrum der Qualitätsarbeit im Schuljahr 2021/22 standen zum einen die zwei Befragungen durch IFES (Institut für Externe Schulevaluation auf der Sekundarstufe II) und zum anderen Fragen rund um die Digitalisierung im Unterricht.

Denn das MSE-Kollegium hatte sich an der Schulkonferenz vom 5. Februar 2021 dafür ausgesprochen, für die Studierenden (mit Ausnahme des Vorkurses) ab Sommer 2022 eine Pflicht für Bring Your Own Device (BYOD) einzuführen. Vielen Lehrpersonen ist der BYOD-Unterricht von den Stammschulen her bereits vertraut. Sie kennen Einsatzmöglichkeiten, Vor- und Nachteile sowie Chancen und Risiken des Einsatzes von persönlichen Notebooks durch die Lernenden während der Lektionen. Und auch für die meisten Studierenden ist der Einsatz eines privaten Notebooks für das Selbststudium mittlerweile eine Selbstverständlichkeit geworden, sodass der Einsatz der Geräte während des Unterrichts gerade im Verbundsystem neue Möglichkeiten bietet. Es gilt nun, den BYOD-Unterricht sukzessive weiterzuentwickeln und spezifisch auf die Bedürfnisse der erwachsenen Studierenden auszurichten.

Der SCHILW-Anlass vom 24. September 2021 widmete sich sodann ebenfalls dem Thema «BYOD-Unterricht an der MSE». Anhand verschiedener Workshops konnten nicht nur neue Tools kennengelernt und ausprobiert werden, sondern es wurde auch deren möglicher Einsatz im Erwachsenen-Unterricht und im Verbundsystem reflektiert. Der erste Workshop zum Thema Edubase war für alle obligatorisch, da Edubase die E-Book-Plattform zur Verfügung stellt, mit der auch Compendio arbeitet, und die Studierenden in Zukunft hauptsächlich die digitalen Compendio-Lehrmittel verwenden werden.

Zudem konnten die Lehrpersonen aus weiteren interessanten Workshops auswählen:

  • Digitales Prüfen mit exam.net
  • Social Media: Instagram, LinkedIn, Xing & Co.
  • Wikipedia I: Eine thematische Wikipedia-Seite selbst erstellen
  • Wikipedia II: Wikipedia besser nutzen
  • Lehren und Lernen mit Lernvideos und Video-Tutorials
  • MS Teams als Instrument im Unterricht

Des Weiteren widmete sich auch die persönliche Qualitäts-Arbeit in den Unterrichtsteams in den letzten beiden Schuljahren dieser Thematik unter dem Label Digitalisierung, Plattformen, Fernunterricht – Schul- und Unterrichtskonzepte BYOD. Die individuelle Qualitätsarbeit soll den Fokus auf den Lernprozess der Studierenden legen. Wir wollen den Unterricht und die Unterrichtsvorbereitung optimieren und uns bei diesem Prozess gegenseitig unterstützen und voneinander lernen.

Die Unterrichtsteams erarbeiteten konkrete Vorschläge für den Computer-Einsatz im eigenen Fach / Fachbereich und führten diese im Sinne von Pilot-Projekten teilweise auch bereits durch. Es handelt sich dabei um einzelne Sequenzen oder Lektionen aber z. T. auch um grössere Aufgabenstellungen. Möglich sind auch hybride Varianten (z. B. Verknüpfung von Unterricht und Arbeitsauftrag für zuhause im Rahmen des Verbundsystems). Die eingegangen Unterrichts-Beispiele werden dem Kollegium im Sinne einer Ideen-Börse zur Verfügung gestellt.

Resultate der Standardisierten Ehemaligenbefragung 2021 durch IFES

Im Herbst 2021 wurden die Absolventinnen und Absolventen der Passerelle 2017/18 befragt. Beim Gymnasialen Lehrgang wurden zwecks grösserer Stichprobe die drei Abschlussjahrgänge 2018 bis 2020 zusammen befragt. Nebst dem Vergleich mit den kantonalen Gymnasien wie auch mit den schweizweit an der Befragung beteiligten Gymnasien wurde die MSE erstmalig auch mit vier anderen Erwachsenen-Gymnasien verglichen.

Lassen wir zunächst zwei Studierende zu Wort kommen, welche bei den offenen Wortmeldungen schrieben:

  • «Bitte behalten Sie die Maturitätsschule für Erwachsene weiter bei. Dank ihr erhielt ich mehr Vertrauen in meine fachlichen Kompetenzen (…).
    Ein grosses Dankeschön an die Lehrpersonen. Ich zolle ihnen grossen Respekt, wie sie den Spagat zwischen Wissensvermittlung und das Beibringen von überfachlichen Kompetenzen immer wieder schaffen.
    » (Gymnasialer Lehrgang)
  • «Ich finde, die Lehrer*innen waren sehr kompetent und begeistert von ihrem Fach.
    Wir haben in einem Jahr so viel gelernt. Für mich hat sich eine neue Welt aufgetan. Obwohl es sehr anspruchsvoll war, war es eines der spannendsten Jahre
    .» (Passerelle)

Die offenen Wortrückmeldungen der Studierenden fielen grossmehrheitlich positiv aus und dürfen sicherlich auch als Wertschätzung für die an der MSE geleistete Arbeit verstanden werden. Unter den offenen Wortrückmeldungen waren zudem auch konstruktive Verbesserungsvorschläge, welche entsprechend ausgewertet und in die weitere Diskussion und Schulentwicklung miteinbezogen werden.

Das Gesamtbild der Resultate darf für beide Lehrgänge als gut bezeichnet werden. In vielen Bereichen schneidet die MSE im schweizerischen Vergleich mindestens durchschnittlich ab, häufig auch signifikant besser. Nur in ganz wenigen Bereichen liegt die MSE im Vergleich unter den Durchschnittswerten. Auch der Vergleich mit den vier anderen Erwachsenen-Gymnasien fällt für die MSE sehr positiv aus.

Im Grossen und Ganzen lassen sich für beide Lehrgänge in etwa dieselben Feststellungen machen. Positive Vergleichswerte gibt es u. a. in den folgenden Bereichen:

  • Vorbereitung in Bezug auf selbstständiges Arbeiten
  • Vorbereitung in persönlichkeitsbildender Hinsicht
  • Beitrag der Schule zu personalen Kompetenzen
  • Beitrag der Schule im Bereich methodische Kompetenzen
  • Beitrag der Schule zur Politischen Bildung

Im Vergleich z. T. etwas unterdurchschnittlich schnitten vereinzelt Items im Bereich der Digitalisierung ab, wobei es so ist, dass die befragten Abschlussjahrgänge noch vor der BYOD-Einführung studiert hatten und die stärkere Fokussierung der Schule auf diesen Bereich – auch seit dem durch die Pandemie erzwungenen Fernunterricht im Frühjahr 2020 – erst danach eingesetzt hatte. So wurden und werden diesbezüglich, wie bereits oben beschrieben, seither verschiedene Anstrengungen unternommen. Schliesslich wurde auch der entsprechende Unterrichtsteams-Zyklus bis zum Ende des Schuljahres 2022/23 verlängert. Für das aktuelle Schuljahr ist zudem eine interne Evaluation zu diesem Themenbereich geplant.

Es lässt sich erfreulicherweise bilanzieren, dass die Schulqualität der MSE aufgrund der Ergebnisse der Standardisierten Ehemaligenbefragung als gut beurteilt werden darf, auch wenn es bekanntlich immer Optimierungspotenzial gibt. Aufgrund der Daten aus den Berichten ist indes in keinem Bereich ein wirklich grösseres Problem resp. dringender Handlungsbedarf zutage getreten.

Die Rückmeldungen der Ehemaligen sind für die MSE ein Ansporn Gutes und Bewährtes weiter zu pflegen und dienen gleichzeitig als Grundlage für die Weiterentwicklung des Angebots an unserer Schule, getreu dem Grundsatz im Leitbild, unsere Leistungen regelmässig zu überprüfen, weiter zu entwickeln und dabei auch auf die «besondere Situation unserer Studierenden» zu achten.

Im Frühling 2022 hat IFES (neu ZEM CES) zudem auch noch die Standardisierte Abschlussklassenbefragung durchgeführt. Die auch hier grossmehrheitlich sehr erfreulichen Resultate sollen im nächsten Jahresbericht thematisiert werden.

Thomas Seger

Qualitäts-Beauftragter

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