Mit der Präsentation ihrer Maturaarbeiten haben die Studierenden vom Kurs M20 am 14. Dezember 2022 ein wichtiges Kapitel ihrer gymnasialen Ausbildung abgeschlossen. Mit ihren spannenden und vielfältigen Projekten haben sie bewiesen, dass sie das Handwerk des wissenschaftlichen Arbeitens beherrschen. Und wer weiss, vielleicht befinden sich unter diesen ehemaligen MSE-Studierenden auch erfolgreiche Forschende der Zukunft.
Bearbeitete Themen
Blender Simulation und Massenberechnung des Schwarzen Lochs Sagittarius A* |
Die Kurdenfrage in der Türkei. Der Verrat an den Kurden nach dem Ersten Weltkrieg |
Entwicklung der Geschlechtsidentität. Eine exemplarische Untersuchung geschlechtskonformer Präferenzen bei Kindern im Alter von einem bis fünf Jahren |
Myonen-Nachweis in einer Nebelkammer |
Die Umsetzung der Istanbul-Konvention im Kanton Luzern |
Die gesundheitliche Entwicklung von Kindern im Alter von 5–7 Jahren in Bezug auf die Parameter Geburt, Stillen und Impfungen |
klimakompass.ch – Navigationstool für Klimabewusstsein |
Der Bosnienkrieg als Folge des Berliner Kongresses |
Text- und Pädagogikanalyse von zwei Schreibratgebern |
Wie entwickelte sich die wirtschaftliche Globalisierung während der COVID-19-Pandemie? Eine Untersuchung anhand der Lieferketten von Schweizer Unternehmen |
Die Anwendung von Propaganda in totalitärer Herrschaft am Beispiel von Reichspropagandaleiter Joseph Goebbels |
Biodiversitätslehrpfad am Tobelweg «Artenvielfalt erleben» |
Methoden zur Dokumentation der Klimageschichte am Beispiel des Engelbergertals |
Fokus Maturaarbeit
Aus den sehr guten Maturaarbeiten dieses Jahrgangs hat eine hausinterne Jury die durch David Cook betreute Arbeit von Samira Wicki für die Teilnahme am Wettbewerb «Fokus Maturaarbeit» erkoren. Frau Wicki konnte somit die Ergebnisse ihrer Maturaarbeit im März 2023 an der Uni/PH Luzern einem breiteren, interessierten Publikum zugänglich machen.
In der Würdigung zuhanden der Mediendokumentation heisst es:
Das Ziel dieser Arbeit war es, eine exemplarische Untersuchung geschlechterkonformer Präferenzen bei Kindern im Alter von einem bis fünf Jahren durchzuführen. Dabei waren in der Arbeit folgende Forschungsfragen von Bedeutung:
- Was veranlasst Kleinkinder dazu, geschlechtskonformes Verhalten zu «entwickeln»?
- Ab welchem Alter sind Kinder in der Lage, zwischen «männlich» und «weiblich» zu differenzieren und ihr eigenes Geschlecht dementsprechend einzuordnen?
- Wann beginnen Kinder, sich mit gleichgeschlechtlichen Personen zu identifizieren?
Resultat:
Es zeichnen sich bereits bei zweijährigen Jungen und Mädchen geschlechterspezifische Präferenzen bei Wahlmöglichkeiten ab. Mädchen favorisieren vor allem den weiblichen Fernsehcharakter, dies ist im Alter von viereinhalb Jahren sehr deutlich ausgeprägt. Bei den Jungen ist es umgekehrt, sie wählen öfters die männliche Figur.
Die Geschlechtsidentität jedes Einzelnen ist individuell und nur die Person selbst hat zu entscheiden, wer sie sein möchte. Auch wenn das biologische Geschlecht vorgegeben sein mag, sind alle Menschen in der Gestaltung des eigenen Geschlechtsausdruckes frei.
Das Thema der geschlechterkonformen Präferenzen hat eine sehr hohe gesellschaftliche Relevanz. Die Arbeit überzeugt durch ihre grosse Informationstiefe und beinhaltet eine vielfältige und sehr ausführliche theoretische Auseinandersetzung des Themas.
Auch die gelungene Auswahl der vier Figurenpärchen, die als Referenz dienten, um die Geschlechterzugehörigkeit der Kinder zu untersuchen, beeindruckt. Dank der Berufserfahrung der Studierenden konnte eine qualitativ hochwertige Datenaufnahme erfolgen, was diese guten Resultate hervorbrachte.
David Cook, Thomas Seger