Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrter Herr Brovelli, werte Lehrpersonen, liebe Eltern und Freunde
Mit Freude und Stolz blicken wir heute auf unsere bestandenen Prüfungen. Gerne möchten wir die vergangenen Jahre, die wir an der MSE verbracht haben, mit Ihnen Revue passieren lassen. Einige von uns haben etwas mehr, andere etwas weniger Zeit an der MSE verbracht. Wie sicherlich alle von Ihnen bemerkt haben, hat uns diese Ausbildung viel abverlangt. Neben dem Selbststudium und dem Fern- oder Präsenzunterricht gingen viele von uns Studierenden einer bezahlten Arbeit nach oder kümmerten sich zu Hause um ihre Familie und Kinder. Oft war es nicht leicht, hierbei allen Verpflichtungen seriös nachzukommen, weshalb einige Abstriche gemacht werden mussten. Aus diesem Grund sind wir froh, dass nun ein neues Kapitel für uns beginnt. Doch bevor es soweit ist, freuen wir uns, dass wir diesen Erfolg heute mit Ihnen gemeinsam feiern dürfen. Wir feiern unsere bestandenen Prüfungen und dass wir heute unsere Maturazeugnisse entgegennehmen dürfen, aber wir feiern auch, dass wir Ausdauer und Disziplin beweisen konnten.
In den nächsten Monaten werden sich für uns Veränderungen anbahnen. Einige werden gleich ein Studium beginnen, andere gönnen sich eine Verschnaufpause vom Lernen und erhöhen ihr Arbeitspensum wieder. Andere nutzen den Unterbruch, um sich zu überlegen, in welche Richtung sie gehen möchten.
Veränderung wird es aber für alle von uns Studierenden geben: Wir verbringen keine Samstagnachmittage mehr im tiefsten Winter bei Schneefall auf dem Schuldach, um die allgemeine Wetterlage zu bestimmen – damals flogen dafür, dass wir eine Erwachsenenklasse sind, viel zu viele Schneebälle. Die wenigsten von uns werden wohl weiterhin Schweineherzen im Biologieunterricht oder im Deutschunterricht Gedichte sezieren. – Haben Sie’s bemerkt? Das war ein Chiasmus. Die Wahrscheinlichkeit, noch einmal von einem renommierten Geschichtslehrer das Gemälde im Bourbaki-Panorama erklärt zu bekommen, hält sich ebenfalls in Grenzen. Apropos Grenzen: Wieviele von uns werden wohl je wieder Grenzwerte berechnen oder eine Kurvendiskussion durchführen? Wir haben auch gelernt, dass sich Gebäck auf Französisch genauso gut backen lässt, wie im Mundart. Quelle surprise! Anstelle von schlüpfrigen Epigrammen im Lateinunterricht werden wir in Zukunft vielleicht Inschriften an einer Sehenswürdigkeit übersetzen. Nach den Vorträgen über die Verseifung von Fetten im Chemieunterricht könnten wir heute gemeinsam eine Seifenmanufaktur eröffnen.
Nun ist es an der Zeit, danke zu sagen. Danke, dass Sie, werte Angehörige und Lehrpersonen, uns auf unserem Weg durch die MSE begleitet und unterstützt haben. Danke, dass Sie Verständnis hatten, wenn nicht immer alles wie gewünscht lief oder die Zeit nicht immer für alles reichte, was wir erledigen sollten. Ein Dankeschön dafür, dass Sie uns zugehört haben, wenn wir mal wieder am verzweifeln waren. Ein grosses Merci, dass Sie an uns geglaubt haben, wenn uns selbst dies ausnahmsweise mal schwerfiel. Dankbar sollten wir aber auch uns und unserer Klasse sein. Dankbar für die gegenseitige Unterstützung, die wir uns gegeben haben, neue Freundschaften, die geschlossen wurden und Zusammenfassungen, Links, Videos und Vieles mehr, das rege ausgetauscht wurde.
Wir freuen uns, unsere Zukunft weiter zu gestalten. Was uns bleibt, sind das Gelernte, die Erfahrungen, die wir machen durften, und die Lehren, die wir daraus zogen. Egal, wer von uns sich in welche Richtung weiterentwickelt, diese Jahre haben uns geprägt und einen grossen Schritt weiter gebracht. Der Aufwand hat sich gelohnt, heute erhalten wir unsere wohlverdienten Zeugnisse. An dieser Stelle möchten wir allen ganz herzlich zur bestandenen Matura gratulieren. Auf dem weiteren Weg wünschen wir allen beste Gesundheit, viel Erfolg und Freude bei ihrem Schaffen, dazu eine grosszügige Prise Glück und viele frohe Stunden mit ihren Liebsten. Vielen Dank und au reservoir!
Michelle Zemp, Janice Allamand, Luca Schnieper