Ansprache von Guillaume von Matt

Guten Tag miteinander

Als ich erfuhr, dass einer von uns Studierenden eine Abschlussrede halten dürfe, war für mich klar, das würde nicht ich sein. Aber wenn man sich seinen Ängsten stellt, führen sie einen an unerwartete Orte. Das ist der Grund, weshalb ich heute das Vergnügen habe, vor Ihnen stehen zu dürfen.

Ich wurde von der Schulleitung gebeten, einen Rückblick der letzten dreieinhalb Jahre zu halten.

Ich erinnere mich gerne zurück an meine ersten Schritte in dieser Schule. Ich war voller Vorfreude, Elan und Motivation, diese Ausbildung zu beginnen. Ernüchterung fand ich schnell, als die ersten Prüfungen auf mich zukamen. Hoppla – dachte ich , dies soll jetzt 3,5 Jahre dauern.

Von Beginn an hatten uns die Lehrpersonen eine Art Mantra mitgegeben: Wir laufen einen Marathon, und keinen Sprint. Selbst wenn sich jede Prüfung wie ein Sprint anfühlte.

Eine solche Reise, wie wir Maturae und Maturi sie hinter uns haben, ist gespickt mit Hürden, Schwierigkeiten und Aha Erlebnissen, aber auch mit euphorischen Momenten, Freuden und Erfolgen. Über all die Jahre wurden wir hervorragend begleitet. Wir hatten ernsthaft lustige, witzige, motivierende, geduldige und sehr nachsichtige Lehrer. Sie haben uns mit viel Herzblut und persönlichem Engagement begleitet und unterstützt. Wer hätte gedacht, dass mich Chemie mal interessiert. Aber Frau Rebsamen, um sie als Beispiel für viele andere Lehrpersonen zu nennen, hat genau dies erreicht. Sie war streng, korrekt und konnte auch wunderbar auf Kleinigkeiten beharren. Trotzdem hat sie mich für Chemie begeistert. Wie Marco Odermatt, mein Nachbar in Buochs, also fast Nachbar, in einem Fernsehspot sagt: Zitat: “Grossi Träim bruichig es bitzeli Support- Es bruicht gueti Servicellit, Vorbilder und en Fanclub. Aber es bruicht ai Gheimrezäpt und Tipflischisser, um die entscheidendstä Hunderstel uisäzfahra, wiiter bruichts Uberredigskinstkler und Liit wo eim motivierid. Und epper wo seid GO GO GO”. Zitat Ende.

Genau diese Leute hatten wir während 3,5 Jahren an unserer Seite. Ich habe alles getan und ihre Geduld einer harten, sehr harten Prüfung unterzogen. Aber alle Lehrpersonen haben diese Prüfung mit summa cum laude bestanden. An dieser Stelle, im Namen von uns allen, grossartigsten DANK. Sie sind super (Sie dürfen den Lehrpersonen einen hemmungslosen Applaus schenken, sie haben es verdient).

Bereits den Vorkurs habe ich als schwierig und anspruchsvoll empfunden. Das erste Schuljahr war dann eine Steigerung dieser Schwierigkeiten. Im Nachhinein habe ich bemerkt, das waren die guten Zeiten.

Im zweiten Jahr haben wir bereits verschiedene Fächer abgeschlossen, immer natürlich mit den entsprechenden Prüfungen und Zusatzarbeiten bereichert und bekamen eine erste Vorahnung der kommenden Maturaprüfung.

Zusätzlich haben wir in diesem Jahr die Maturaarbeit begonnen. Das war mit Abstand die anspruchsvollste schulische Herausforderung, welche mir bisher gestellt wurde. Gleichzeitig war das aber auch die kreativste, intensivste und lehrreichste Aufgabe der vergangenen Schuljahre. Ich konnte mich voll und ganz einem selbst gewählten Thema widmen, darin eintauchen und mich verlieren, aber auch entfalten. Zu erleben, was es heisst, im Flow zu sein, sich einer Aufgabe voll und ganz zu widmen und sie selbständig zu gestalten, das war ein grossartiges Erlebnis. Ich habe ein Buch über Mind Set geschrieben und um die Aufgabe etwas zu würzen, hat mich Frau Kolly motiviert, diese Geschichte en francais zu schreiben. Trotz allem was ich dabei gelernt habe, war ich nicht traurig, als es endlich vollbracht war.

Das dritte Jahr dann die Krönung der Anforderungen. Alles kam Schlag auf Schlag – Abgabe der Maturaarbeit, Maturapräsentation, Vorbereitungsprüfungen und als Abschluss die Matura. Oftmals fühlte es sich an, als wäre es ein unmachbares Projekt, aufgeben war immer wieder eine Option, welche aber glücklicherweise von keinem der anwesenden Studierenden gewählt wurde.

Meine Kolleginnen und Kollegen kamen mit ganz unterschiedlichen Intentionen an diese Schule. Es war eine Freude und eine Bereicherung, mit all diesen verschiedenen Menschen und Charakteren diesen Weg zu gehen und diese Aufgabe zu meistern.

Unsere Wege werden sich jetzt trennen und jeder geht einem neuen Ziel entgegen. Mit dem, was wir hier gelernt haben, haben wir das Instrument in den Händen, die kommenden Abenteuer zu bestehen. Fuck emotions, go to work.

Heute stehen wir alle hier, und freuen uns, das Bestehen unserer «Reifeprüfung» zu feiern. Die Reise ist zu Ende. Unsere Reiseleiter werden neue Passagiere erhalten und mit Ihnen eine neue Reise antreten. Ich, stellvertretend für alle meine Gspändli, bedanke mich herzlich bei allen Lehrpersonen, Eltern, Partnern, Freunden – kurz beim «ganzä Supportteam». Es war nicht einfach, es war wild, es war bereichernd, es war erfolgreich.

Herzlichen Dank für ihre Aufmerksamkeit.

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