Martin Rohrer, Englisch
Du bist ein alter Weggefährte. Wir haben 1999 praktisch gleichzeitig mit dem Unterrichten an der Kantonsschule Reussbühl angefangen, ich von Anfang an auch der MSE, du kamst im Schuljahr 2000/2001 dazu. Gemeinsam besuchten wir die Beratung für neue Lehrpersonen an der Sentimatt zusammen mit zwei Mathematik-Lehrpersonen und haben uns gegenseitig unser Leid geklagt. Wobei geklagt haben eigentlich nur wir drei, denn du, Martin, hast schon damals immer ruhig und abgeklärt gewirkt. So habe ich dich auch später erlebt. Wenn sich die Gesichter der Lehrpersonen vom Gymnasialen Lehrgang gefährlich rot verfärbten wegen Absenzen an Prüfungen, Nachprüfungen und Nach-Nachprüfungen hast du zumindest äusserlich die komplette Ruhe bewahrt.
Seit dem Anfang des Passerellenlehrgangs warst du auch dort engagiert. Zuerst im Kurs P2, in späteren Kursen auch als Klassenlehrer. An der damaligen Passerellenfeier hast du auch die Festrede gehalten und dich klar für den Lehrgang, der damals noch von vielen Gymnasial-Lehrpersonen angezweifelt wurde, ausgesprochen. Dennoch hast du dich später entschieden, dich auf den Gymnasialen Lehrgang zu konzentrieren, zumal dein Pensum an der KSR gewachsten ist.
Trotz deiner ruhigen und unspektakulären Art kann nicht übersehen werden, wo du überall Spuren an der MSE hinterlassen hast. So warst du seit 2003 Mitglied der Steuergruppe «Qualitätssicherung und Entwicklung» zusammen mit Dave Cook, Jörg Rentsch und mir selbst, der ich damals der erste Q-Beauftragte der MSE war. Das war in einer Zeit, als das Einholen von Studierendenfeedback noch als Zeichen der Schwäche und Unsicherheit galt. Gut, haben sich diese Zeiten geändert. Damals ist es uns gemeinsam gelungen, ein Qualitätssystem an der MSE aufzubauen, das weithin akzeptiert und später durch Jörg Rentsch und dann Thomas Seger weiterentwickelt wurde. Der Steuergruppe, die später zur «Arbeitsgruppe Schulentwicklung» oder AGSE umbenannt wurde, bist du bis jetzt treu geblieben und hast damit die Entwicklung der MSE über viele Jahre mitgeprägt. So ist es nur logisch, dass der vorliegende ZEMCES-Bericht der MSE ein gut funktionierendes und bestens verankertes Qualitätssystem attestiert.
Auch sonst warst du nebst deinem Unterricht in vielerlei Hinsicht aktiv für die MSE. Verschiedene Mittwoch à la carte-Projekte zeugen davon, z.B. «Learning English with Games» oder «Cooking like Jamie Oliver», aber auch interdisziplinäre Projekte wie «The Brain» zusammen mit Regula Schmidt, wo die gruselige Kurzgeschichte «William and Mary» von Roald Dahl im Spannungsfeld von Literatur- und Naturwissenschaften durchleuchtet wurde. Wer sie nicht kennt, dem sei sie dringend zur Lektüre, aber nicht zur Nachahmung empfohlen.
Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit hast du dann mit Dave Cook weiterentwickelt und 2010 das neue Poolfach «Biology and English» ins Leben gerufen, das nun als «Chemistry and English» weiterlebt.
Viele deiner Aktivitäten fallen also in die für mich «dunklen Jahre» der MSE von 2008 bis 2020, als ich als Prorektor an der KSR leider vieles, nur allzu vieles verpasste. So z.B. auch die Nostalgie-Lektionen zur 20-Jahr-Feier im Jahre 2010, wo du einen Beitrag zum Thema «A Journey through Great Britain and Ireland» angeboten hast. Ich bedaure sehr, nicht zugegen gewesen zu sein. Mir zugespieltes Bildmaterial belegt, dass es hierbei durchaus auch um gehaltvolle und geistreiche Kulturgüter der britischen Inseln ging.
Martin, ich danke dir für deinen langjährigen Einsatz für die Passerelle und freue mich, dass wir dich noch etwa zwei bis drei Jahre an der KSR antreffen werden.
Luigi Brovelli
Lass mich mit einem Zitat aus dem Stück As You Like it aus der Feder deines Lieblingsbarden, William Shakespeare, beginnen:
«All the world’s a stage,
And all the men and women merely players;
They have their exits and their entrances,
And one man in his time plays many parts”
Deine Bühne in den letzten 24 Jahren war die MSE, deine Rollen hier waren die der Englischlehrperson am Gymnasialen Lehrgang und der Passerelle – in der zweiten hast du bereits vor ein paar Jahren deine letzte Vorstellung gegeben -, aber auch die Rolle des Mentors hast du wahrgenommen – z.B. bei mir – und der Mittwoch à la carte hat dich in den Besetzungen als Koch, der die kulinarischen Seiten Great Britains entdecken liess, und als Vermittler von eben diesem Shakespeare auftreten sehen.
Bei der Ausübung deines Berufes, oder sollte ich eher sagen Berufung, als Englischlehrperson sind natürlich auch deine Eigenschaften des Menschen und Kollegen Martin Rohrer zum Tragen gekommen.
Was würde wohl in einem Profil für eine weitere Audition stehen? Ruhig und besonnen: Ein Fels in der Brandung, bodenständig und doch den hohen Künsten sehr angetan, freundlich, hilfsbereit und geduldig mit einem gewissen Hang zu einer Art deadpan humour, konzeptuell immer den Überblick bewahrend, ein Macher – um dich selbst zu zitieren – mit einer grossen Experimentierfreude und -lust sowie dem Ziel, die Studierenden in einen demokratischen, förderlichen, gemeinsamen Prozess miteinzubeziehen. Auch wenn du eigentlich immer genau weisst, was erfordert ist, so hattest du dennoch immer ein offenes Ohr für Anregungen. Überhaupt war es stets ein respektvolles, offenes Miteinander mit dir, und dafür ganz herzlichen Dank von meiner Seite.
Ich möchte mit einem Zitat von Hemingway über seinen Schreibstil weiterfahren:«The dignity of the movement of an iceberg is due to only one eighth of it being above water.» Alles, was ich bis jetzt zu deiner “Figur” an der MSE rezensiert habe, macht nur einen kleinen Teil von dir aus.
Du bist nämlich ein well-rounded, vielschichter, Character; da gibt es denn auch noch den bzw die folgenden Martin Rohrer: den Ehemann und Vater, den Radfahrer, Kletterer, Skifahrer, Segler, Gärtner, Brauer, Winzer, Cocktailmixer , quasi Ballenbergbewohner, Reisenden, Jasser und Leser. Doch diese Rollenbeschriebe spare ich mir für deine Verabschiedung an der KSR auf.
Alles Liebe und Gute für deine MSE-lose Zukunft.
Claudia Waterbär
Denise Dünki, Deutsch
Denise verlässt die Passerelle leider schon nach zwei Jahren, um sich künftig ganz auf ihre Tätigkeit an der KSR zu konzentrieren. In dieser kurzen Zeit hat sie mit ihrem Engagement, ihrer Kompetenz und ihrem frischen Blick die Arbeit an unserer Schule bereichert.
Besonders beeindruckt hat uns ihre Experimentierfreude mit Lern-Apps und ihre Kenntnisse im Umgang mit Moodle, die in der Fachschaft Deutsch durchaus geschätzt wurden. Denise war nicht nur pflichtbewusst und genau, sondern auch stets hilfsbereit, reflektiert und am Austausch interessiert. Ihre zugängliche und zugleich dynamische Art sowie der inspirierende Austausch im Deutsch-Trio waren eine grosse Bereicherung, der gerne hätte fortgesetzt werden können.
Auch über die Passerelle hinaus hat Denise Spuren hinterlassen, insbesondere durch ihre kreativen und geistreichen Beiträge auf der Plattform «LinkedIn», die deutlich mehr Aufmerksamkeit und Likes fanden als meine, wie ich neidlos zugeben muss.
Ich danke Denise herzlich für ihre engagierte Arbeit an der Passerelle und wünsche ihr für ihre Zukunft an der KSR alles Gute – und viele Likes für ihre nächsten Projekte!
Luigi Brovelli